Einstufungstest

Die perfekte Vorbereitung für deine Aufnahmeprüfung

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Tipps und Ratschläge für eine erfolgreiche Vorbereitung

Egal, an welcher Musikhochschule du studieren möchtest: Die Aufnahmeprüfung ist Pflicht! Das gilt für die Universität der Künste Berlin genauso wie für die Hochschule für Musik und Theater Hamburg.

Du hast herausgefunden, was du in der Aufnahmeprüfung können musst? Dann fange an, dich vorzubereiten! Dieser Artikel gibt dir Tipps, wie du deine Vorbereitung effektiv gestalten kannst und was am Tag der Aufnahmeprüfung gegen Lampenfieber hilft. 

Finde heraus, wie weit du in Musiktheorie und Gehörbildung bist

Mache den Einstufungstest von HfM Vorbereitung und bereite dich mit dem Kurs „Studienvorbereitung Musiktheorie und Gehörbildung“ auf die Prüfung vor. Finde heraus, ob zusätzliches Wissen verlangt wird. Unser Kurs bereitet dich mit Live-Unterricht, vielen Mitmach-Videos, Lernvideos, Quiz und Arbeitsblättern auf den Gehörbildungs- und Theorieteil der Aufnahmeprüfung vor. Diese Fächer werden in fast allen Aufnahmeprüfungen abgefragt und begleiten dich auch im Studium noch. Mit unserem Kurs schaffst du also nicht nur deine Prüfung, sondern startest anschließend auch gut vorbereitet in dein Studium. 

Nimm dir Unterricht

Im Optimalfall hast du Unterricht in deinem Hauptfach. Wähle geeignete Stücke für dein Programm aus. Sie sollten natürlich möglichst anspruchsvoll sein, aber du solltest unbedingt in der Lage sein, sie bis zur Aufnahmeprüfung zu beherrschen. Ein besonders schweres Stück macht keinen guten Eindruck, wenn es nur holprig läuft. Informiere dich, ob du auswendig spielen musst. 
Sobald du dein Programm beherrschst, spiele es möglichst oft vor. Nutze Schülerkonzerte in der Musikschule, veranstalte eine Hausmusik oder lade Freunde und Verwandte ein. So wirst du sicher im Auftreten.

Mache dir einen Zeitplan

Bis wann solltest du dein Programm perfekt beherrschen? Versuche ein paar Wochen vor der Prüfung alle Stücke drauf zu haben und wiederhole sie dann immer wieder. Spiele sie so oft wie möglich anderen vor. Beginne rechtzeitig mit der Musiktheorie. Wenn du dir genug Zeit nimmst, kannst du das gut schaffen! 

Wer unterrichtet dein Hauptfach? 

Finde heraus, wer an deiner favorisierten Musikhochschule oder Universität dein Hauptfach unterrichtet. Nimm Kontakt zu deiner oder deinem Wunschlehrer:in auf und frage, ob du sie mal kennenlernen darfst, in ihrem Unterricht hospitieren oder evtl. sogar etwas aus deinem Programm vorspielen. 
Versuche, andere Studierende kennenzulernen oder kontaktiere die Fachschaft der Hochschule. Gibt es einen Tag der offenen Tür an der Hochschule deiner Wahl? Nutze die Gelegenheit und wirf schon mal einen Blick in die Hochschule. Hier findest du sicher einige Ansprechpartner!

Bereite den Tag der Aufnahmeprüfung vor

Überlege schonmal, was du anziehst. Deine Kleidung sollte angemessen sein. Vermeide Freizeitkleidung wie Flipflops oder ein Hawaiihemd. Es muss aber keine Fliege sein. Die Kleidung sollte bequem sein und dich vor allem beim Musizieren nicht einengen, denn du trägst die Kleidung ja den ganzen Tag. 

Nimm Essen und vor allem Trinken mit! Denke an Powerfood wie Bananen oder Nüsse. 

Klebe deine Noten zusammen. Nichts wirkt unprofessioneller, als lose Notenblätter, die man vor dem Spielen noch in die richtige Reihenfolge bringen muss. Sorge dafür, dass du bei der Prüfung alles griffbereit hast!

Bereite die Noten für deine:n Korrepetitor:in gut vor. Sie sollten gut zu lesen sein (wenn der Korrepetitor deine Noten gut lesen kann, dann hat er erstens bessere Laune und kann zweitens nebenher auch noch auf dich achten, statt die Noten mit Mühe zu entziffern). Schreibe rein, wenn du zum Beispiel irgendwo ein Ritardando machen möchtest. 

Du solltest außerdem über deine Stücke, z. B. die Komponist:innen und die Entstehungszeit ein paar Details kennen! 

Anreise organisieren

Organisiere auch deine Anreise zur Aufnahmeprüfung. Wenn du nicht morgens hinfahren kannst, musst du vielleicht vor Ort irgendwo übernachten. Versuche, rechtzeitig da zu sein um Stress zu vermeiden. Manche Hochschulen sind sehr groß und unübersichtlich, da muss man auch mal suchen wo man hin muss. Denke daran, dass manche Hochschulen mehrere Gebäude oder Standorte haben. Schaue also genau auf die Adresse, die dir für deine Prüfung genannt wird. Es kann sogar sein, dass einzelne Prüfungsteile in verschiedenen Gebäuden stattfinden.  

 Wir haben für dich eine kostenlose Checkliste für die Vorbereitung und die Aufnahmeprüfung. Lade sie dir hier herunter

Mit Lampenfieber umgehen

Auftreten üben

Mache ein paar Durchlauf-Proben bzw. Generalproben. Nutze Schülerkonzerte in der Musikschule, veranstalte eine Hausmusik oder lade Freunde und Verwandte ein. So wirst du sicher im Auftreten. Spiele dein gesamtes Programm durch. Du kannst dich auch mit einem Video aufnehmen.

Arbeite an deinem Atem 

In einer Stresssituation (ein Auftritt ist eine Stresssituation), verändert sich unsere ansonsten regelmäßige Atmung, die sich bei Stress in den Brustbereich verlagert. Wir sprechen auch von einer “Hochatmung”, die wesentlich flacher ist, als unsere normale Atmung, wenn wir entspannt sind. Wenn wir uns auf unser Zwerchfell konzentrieren und bewusst mit dem Bauch atmen, finden wir zurück in eine ruhige Atmung. Dabei sollten wir uns vor allem auf unsere Ausatmung konzentrieren. Zum Beispiel einmal auf fffffff komplett ausatmen, dann den Atem einströmen lassen (dabei beobachten, wie ohne unser Zutun Luft in die Lunge strömt und unser Zwerchfell bewegt). Das mehrmals wiederholen und am besten dabei mitzählen. Man kann auch in mehreren Schüben pro Ausatmung ausatmen, also ein, zwei oder drei Mal innehalten.

Es gibt geführte Meditationen und sogar Apps mit solchen und vielen weiteren Übungen. Du solltest das in der Zeit vor der Prüfung regelmäßig, am besten täglich machen. So sind die Übungen am wirksamsten!

Denke daran, dass Meditation langfristig am besten wirkt und regelmäßig praktiziert werden sollte!

Ritualisiertes Aufwärmprogramm

Lege dir ein ritualisiertes Aufwärmprogramm zurecht. Eventuell hast du ein paar gute Atemübungen auf Lager? Manche Musiker:innen haben ein kleines Yoga- oder Pilates-Programm (10 Minuten), mit Übungen, die im Stehen gemacht werden können (das ist praktisch, weil es auch in Konzertkleidung in einer Garderobe geht). Gut daran: Man hat auch ein bisschen sanfte Bewegung, die entspannt Körper und Geist. 

Mache das Aufwärmprogramm am besten auch immer vor dem Üben, dann bist du routiniert und es hat beim Auftritt die beste Wirkung.

Wenn wir uns bewegen, schüttet unser Körper die Hormone Serotonin und Endorphin aus. Diese neutralisieren die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin. Vielleicht kannst du dich am Tag vor der Prüfung so richtig auspowern, um gut schlafen zu können. Aber nicht zu spät, denn Sport bringt den Kreislauf in Schwung und lässt dich erstmal gar nicht schlafen…). Am Tag der Prüfung oder eines Auftritts haben wir oft keine Gelegenheit für Sport, weil wir zum Beispiel in einem Hotel sind oder schon früh morgens auf dem Weg zur Prüfung. Außerdem sollten wir uns an so einem Tag nicht verausgaben! Also: lieber nur sanft bewegen! Zum Beispiel statt mit dem Auto mit dem Fahrrad fahren (in jeder größeren Stadt bekommt man unkompliziert ein Leihrad). Oder Yoga, Pilates oder Qi-Gong machen. Da gibt es viele Übungen, die man im Stehen und sogar in einer Garderobe oder im Hotelzimmer machen kann. Und sogar ein Spaziergang lässt uns wunderbar entspannen. Wo bewirbst du dich? In Berlin kannst du ein paar Schritte durch den Tiergarten gehen, in Mainz und Köln am Rhein entlang. Weimar hat den Park an der Ilm und in Hamburg ist es von der Musikhochschule nicht weit zum Alsterpark. 

Ernährung

Denke auch an deine Ernährung! Vor einem Auftritt ein oder zwei Bananen geben leicht verdauliche Energie! Andere bevorzugen Schokolade als Mutmacher. Dann aber bitte vor dem Auftritt nochmal in den Spiegel lächeln ;) 

Cocooning

Wenn du es brauchst, kannst du dich gerne ein bisschen abschotten, die Augen schließen oder einen Kopfhörer mit Noise Cancelling aufsetzen. Das kann man auch mit einer geführten Meditation oder Atemübung (App oder Youtube, aber vorher ausprobieren!) kombinieren.

Rechtzeitig vorbereitet sein

Sei rechtzeitig und gründlich vorbereitet. Dann kannst du mit Selbstbewusstsein in deine Prüfung gehen. 

Versuche, in der Zeit vor Aufnahmeprüfung möglichst wenig Termine und Stress zu haben. Sorge dafür, dass deine Noten alle sortiert sind (aneinander geklebt, keine losen Blätter (!), richtige Reihenfolge); habe alles griffbereit. Wenn du in der Prüfung erstmal in den Tiefen deiner Tasche kramen musst und deine Noten dann noch total zerknittert sind, wirkt das chaotisch und unprofessionell und macht dich noch nervöser.

Tipp (vor allem im Winter): die Jacke in den Rucksack stecken und eine Mappe mit den Noten in der Hand halten. Dann muss man die Jacke nicht die ganze Zeit unbequem mitschleppen und immer irgendwo ablegen und man hat seine Noten griffbereit.

Power-Posing und andere Methoden

Zwei oder drei Minuten am Stück zu lächeln sorgt für positive Energie. Am besten nimmst du dazu eine aufrechte Haltung an!

Vielleicht interessiert du dich für weitere Techniken? Informiere dich zu Progressiver Muskelentspannung, Autogenem Training und anderen Methoden. Vielleicht hilft dir auch ein positives Mantra? Zum Beispiel “Ich schaffe das” oder “Musizieren macht Spass”? Das solltest du dir aber nicht erst am Tag der Prüfung zurechtlegen, sondern immer schon beim Üben integrieren.

Body-Scan: Beim Body-Scan gehst du Schritt für Schritt durch deinen Körper und nimmst alle Stellen bewusst wahr. Du achtest zum Beispiel auf Wärme und Kälte, Spannung und Anspannung und alle Empfindungen. Ein Body-Scan kann dich auch beim Üben unterstützen und helfen, besser zu musizieren. Du verbindest dich mit deinem Körper, nimmst mögliche Anspannungen beim Musizieren besser wahr und lernst mit der Zeit auch, dich bewusst zu entspannen. Du kannst den Body-Scan auch kurz vor dem Auftritt mit etwas weniger Zeit nochmal wiederholen und dich dabei auf “sensible” Bereiche konzentrieren. Zum Beispiel auf Gesicht und Arme. 

Ein Tipp, der hervorragend auf dem Klavier, einem imaginären Klavier und sicher auch anderen Instrumenten funktioniert: Die “Halteübung”, eine jahrhunderte alte Technikübung, die es in vielen Variationen gibt. Hier in aller Kürze erklärt: Man legt alle Finger auf die Klaviatur und drückt sie der Reihe nach lautlos runter. Dabei sollte man keine Kraft aufwenden! Achte auf deine Atmung, deine Schultern und bleibe entspannt (am besten lächeln). Diese Übung verbindet eine Technik-Übung mit einer Achtsamkeits-Übung. 

Alternative: Alle Finger runterdrücken und der Reihe nach anheben und wieder lautlos anheben. Man kann auch ein paar Stellen seines Stückes lautlos spielen (langsam!). So macht man sich Abläufe bewusst und übt, dabei entspannt zu bleiben. 

Der Auftritt

Bevor du den Prüfungsraum betrittst, öffne deine Augen für einen Moment ganz weit, als würdest du über eine schöne Überraschung staunen, atme nochmal tief durch, lächle und gehe dann erst hinein. Das kannst du nochmal machen, direkt bevor du deine Stücke vorspielst. Als Sänger oder Bläser bist du bewusstes Atmen vielleicht gewohnt, aber als Pianist solltest du es ebenfalls machen. Es wirkt souveräner und zeigt, dass du Spaß am Musizieren hast.

In den Pausen

Wie verhältst du dich im Gebäude der Musikhochschule? Unter Umständen verbringst du einige Stunden, ein oder zwei Tage während der Aufnahmeprüfung in der Musikhochschule. Dort musst du immer wieder warten, vielleicht ohne Sitzgelegenheit auf einem Flur, du wartest vor einer Tür, durch die du gleich zum Vorspielen oder Vorsingen musst, und du triffst viele andere Studienbewerber, Studierende und Dozenten, die dir eventuell nochmal in den Prüfungen begegnen. Wenn du sehr selbstsicher bist und vielleicht sogar sehr kommunikativ, dann ist das eine ganz entspannte Situation. Andernfalls lohnt es sich, sich vorzubereiten um den Tag über souverän aufzutreten, auch in der Zeit, die man erstmal gar nicht so auf dem Schirm hat, weil man sich ja eigentlich auf die Prüfung vorbereitet. Das hilft, entspannter zu bleiben und die souveräne Haltung, die man den Tag über hat, nimmt man auch mit in die Prüfung. 

Stecke die Hände nicht in die Hosentaschen und halte die Arme nicht vor der Brust verschränkt (wenn du deine Arme vor der Brust verschränkst, wirkst du ablehnend und es ist schwerer, mit anderen ins Gespräch zu kommen). Besser: Zum Beispiel Daumen, Zeige- und Mittelfinger locker aneinander legen. Das beruhigt und die Hände sind “aufgeräumt”.

Keep cool

Und zum Schluss: Nimm die Aufnahmeprüfung sportlich. Häng dich rein, gib alles, aber lebe damit, dass du auch mal einen Fehler machst und bleibe dann gelassen und optimistisch. Für den Studienplatz gibt es keine Garantie, aber ob du eine spannende Erfahrung machst, das entscheidest du und keine Prüfungskommission! Wenn du dich gründlich vorbereitest, lernst du viel über Musiktheorie und kommst auf deinem Instrument weiter. Das ist eine tolle Erfahrung und du lernst viele Dinge, die dich als Musiker:in und im Leben garantiert weiterbringen. Nicht zuletzt lernst du, dich vor einer Gruppe gut zu präsentieren, sicher aufzutreten und erfolgreich zu perfomen.